LVR-Archäologischer Park Xanten
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Archäologie im Rheinland 2024
04.09.2025 - 04.01.2026
Ausstellung
Beschreibung
Millionen Jahre alte Baumfossilien, steinzeitliche Jagdwaffen, filigrane römische Glasgefäße, ein Panzerhandschuh aus dem späten Mittelalter und ein Schokoladencontainer aus der Neuzeit: Highlight-Funde wie diese stehen im Mittelpunkt der Sonderausstellung „Archäologie im Rheinland 2024“, die vom 4. September bis zum 4. Januar im Römermuseum im LVR-Archäologischen Park Xanten gastiert. Der Rückblick auf das Jahr 2024 präsentiert spannende Funde aus rund 800 archäologischen und paläontologischen Maßnahmen im Rheinland.In der vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland zuvor in Bonn gezeigten Schau begeben sich die Besucher auf einen historischen Spaziergang durch die Zeit. Zu den ältesten Funden zählen fossile Holzreste aus der Niederrheinischen Bucht, die vor etwa 25 Millionen Jahren als Nahrungsquelle dienten. Nachdem der Holzstamm auf den Meeresboden sank, wurde er zur Mahlzeit für Bohrmuscheln. Die Bohrgänge füllten sich im Laufe der Zeit mit Sediment, versteinerten und blieben so bis heute erhalten. Bei Mönchengladbach-Geneicken entdeckte man in einer über elftausend Jahre alten Fundstelle das Skelett eines Auerochsen, zwischen dessen Knochen sogar noch Pfeilspitzen aus der mittleren Steinzeit erhalten waren. Die steinernen Geschossspitzen wurden nur wenige Meter weiter hergestellt, sie gehören deutschlandweit zu den ältesten ihrer Art.
Jahrtausende später, etwa aus der Zeit kurz nach Caesars gallischen Feldzügen um 50 vor Christus, gelangte eine große Anzahl keltischer Münzen bei einer Wallanlage in der Nähe von Lohmar-Neuhonrath in den Boden. Die mit „tanzenden Männlein“ und geometrischen Wirbeln geprägten Quinare und Statere aus Silber und Pontin gehören zu den ältesten Münzen, die im Rheinland kursierten. In Köln kamen bei Ausgrabungen des Römisch-Germanischen Museums in einem großen römischen Friedhof außergewöhnliche Beigaben zutage. Die Gräber des 3. und 4. Jahrhunderts enthielten unter anderem eine Glasschale, auf der eine Eberjagd mit Hund zu sehen ist, und ein Holzkästchen mit bronzenen Miniaturen von Tieren. Solche Beigaben in Miniaturform waren eine regionale Besonderheit in Frauen- und Mädchengräbern des römischen Rheinlandes.
Einblicke in vergangenes Leben gibt auch die Platte eines Panzerhandschuhs, die in Erkelenz-Immerath aus einem Wassergraben um „Haus Immerath“ geborgen wurde. Sie gehörte zu einer eisernen Rüstung und gilt als direkter Hinweis auf den Ritterstand des Hausherrn im 14. und 15. Jahrhundert. Ebenfalls aus kriegerischen Zeiten stammt ein Schokoladencontainer aus einem Rundbunker des Zweiten Weltkrieges in Moers-Meerbeck. Die britische Armee nutzte solche Kanister für den Transport und die Lagerung von Schokoladenriegeln, die mit Vitaminen versetzt wurden, um die unterernährte Zivilbevölkerung in den Nachkriegsjahren zu versorgen.