Museum Ludwig
Besucheranschrift
Heinrich-Böll-Platz50667 Köln
Postanschrift
Heinrich Böll Platz50667 Köln
Tel.:
(0221) 22126165Fax:
(0221) 22124114e-Mail:
info@museum-ludwig.deInternet:
www.museum-ludwig.de
Sammlungspräsentation: Pablo Picasso Suite 156 mit Kubra Khademi
28.10.2023 - 04.02.2024
Ausstellung
Beschreibung
Am 8. April 2023 hat sich Pablo Picassos Todestag zum 50. Mal gejährt. Unter dem Titel The Picasso Celebration 1973-2023 nehmen eine Vielzahl von Ausstellungen in Europa und den USA diesen Jahrestag zum Anlass, sein Werk dem heutigen Publikum näher zu bringen. Die Sammlung des Museum Ludwig beherbergt die drittgrößte Sammlung Picassos weltweit und beteiligt sich im Jubiläumsjahr mit der Grafik-Sammlungspräsentation Suite 156, einem späten Werk des Künstlers: 155 Radierungen aus den Jahren 1968 bis 1972.Ergänzt wird die Präsentation der Radierfolge durch eine Neuproduktion der zeitgenössischen afghanischen Künstlerin Kubra Khademi (*1989 Ghor, Afghanistan). Ihre Kunst setzt sich politisch und zugleich humorvoll mit gesellschaftlichen Normvorstellungen von weiblichen Körpern und Identitäten auseinander. Hierbei wird der Körper bewusst als provokant- künstlerisches Mittel eingesetzt, um Geschlechtergerechtigkeit einzufordern. So ging sie für ihre Performance Armor 2015 in einer Rüstung, die den weiblichen Körper nachbildete, durch die Straßen Kabuls. Die Künstlerin musste in Folge das Land verlassen und lebt seitdem in Frankreich im Exil. Ihre dreiteilige Neuproduktion von großformatigen Gouachezeichnungen zeigt Esel in unterschiedlichen teils erotischen Posen, die von der persischen Miniatur und mogulischen Malerei inspiriert ist. Die Zeichnungen visualisieren orale afghanische Alltagskultur, in dem sie die Art und Weise aufgreifen, wie Frauen untereinander über ihr sexuelles Begehren sprechen und ihr Wissen an die nächste Generation von Frauen weitergeben.
Diese Blickumkehr vom männlichen zum weiblichen Blick erweitert das Thema der sexuellen Begierde um eine außereuropäische, weibliche Perspektive und bietet die Gelegenheit, Picassos Suite 156 im Zusammenhang mit aktuellen Debatten über Kunst und Gender zu reflektieren.