Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum - Zentrum Internationaler Skulptur
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Sculpture 21st: Antony Gormley
22.11.2014 - 18.01.2015
Ausstellung
Beschreibung
Im Rahmen von „Sculpture 21st“ stellt das Lehmbruck Museum Antony Gormley, einer der bedeutendsten britischen Bildhauer der Gegenwart aus. In seiner monografischen Präsentation in der ikonischen Glashalle zeigt Gormley seine singuläre Skulptur „LOSS“ aus der Serie der „Blockworks“.Diese lebensgroße Figur setzt sich aus einer Vielzahl an einzelnen Stahlblöcken zusammen, die den Körper als eine Verbindung aus Zellen betrachtet. Gormley ersetzt die Anatomie des einzelnen Körpers durch eine Anordnung von Teilen, vergleichbar mit Gebäuden innerhalb einer Stadt. Folglich ersetzt er das Interesse an lebensechter Erscheinung mit der Syntax von Städten als Ort des kollektiven Körpers. Wie bei vielen späteren „Blockworks“ schweben die einzelne rechtwinklige Massen, die die Form bestimmen, an der Oberfläche und erschaffen so eine gebrochene Silhouette, die entropische Desintegration evoziert. Mit gesenktem Kopf erscheint LOSS so als eine universelle Personifikation von Melancholie und Einsamkeit.
Analogien finden sich dazu auch im Werk von Wilhelm Lehmbruck, den Gormley selbst als ein Vorbild versteht. Dieser hat in seinen herausragenden Skulpturen immer wieder das Ausgeliefert Sein des Einzelnen bildhauerisch verdichtet dargestellt. Schwankend zwischen der Klarheit der Stahlblöcke und der Auflösung der definierten Grenzen zwischen Skulptur und Umraum entsteht bei „LOSS“ der Eindruck eines Zustands zwischen Materialisierung und Dematerialisierung. In dieser scheinbaren Auflösung vor den Augen des Betrachters spricht die Skulptur unmittelbare, existentielle Gemütszustände an.
Seit den 1970er Jahren prägt Gormley mit seinem Werk nicht nur das Verständnis der Wirkkraft von Skulptur, sondern entwickelt sie auch stetig weiter. Im Zentrum steht dabei die Untersuchung des Körpers als Ort von Erinnerung und Transformation, wobei sein eigener Körper den Maßstab für viele Arbeiten bildet.
Gormley ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden u.a. mit dem Bernhard Heiliger Preis für Skulptur, 2007, Turner Preis, 1994, und dem Praemium Imperiale, 2013. Gormleys Werke werden international und national regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellung gezeigt, wie z.B. im Zentrum Paul Klee, Bern den Deichtorhallen, Hamburg, dem State Hermitage Museum, St. Petersburg, dem Kunsthaus Bregenz und der Hayward Gallery, London.