LVR-LandesMuseum Bonn / Rheinisches Landesmuseum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte
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DIRK REINARTZ. Fotografieren, was ist
16.05.2024 - 15.09.2024
Ausstellung
Beschreibung
Ob bei seinen frühen Auslandsreportagen, etwa für den Stern in Japan, oder in seinen freien Bildserien aus der deutschen Provinz: Reinartz gelingt es, durch eine präzise und pointierte Bildsprache gesellschaftspolitische Entwicklungen, kulturelle Umbrüche und konkrete Lebenssituationen von Menschen in feinsinnigen fotografischen Erzählungen festzuhalten.Zentrales Thema in Reinartz' Arbeiten ist die Beschäftigung mit Deutschland und den Deutschen. Zeit seines Lebens war er auf der Suche nach Motiven, in denen sich eine deutsche Identität zu erkennen gibt, mit all ihren Widersprüchen und historischen Verankerungen: vom Kleinstadtwesen am Beispiel Buxtehudes bis zur großen gesellschaftlichen Neuorientierung nach 1989.
In Publikationen wie „Kein schöner Land“ (1989) oder „Bismarck. Vom Verrat der Denkmäler“ (1991) beleuchtete Reinartz die deutsche Erinnerungskultur und das Fortdauern der Vergangenheit im Gegenwärtigen. In „totenstill“ (1994), einer Auseinandersetzung mit den baulichen Überresten nationalsozialistischer Konzentrationslager, fragte er nach der Darstellbarkeit des Schreckens.
Reinartz' Fotografien erschienen in vielen großen Zeitschriften wie dem Spiegel, in den Magazinen der Süddeutschen Zeitung und der ZEIT sowie in der Kunstzeitschrift art. Sie erzielten eine enorme Reichweite und prägten das Bildgedächtnis einer ganzen Generation