Papiermuseum Düren

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Strange Papers – Die seltensten handgeschöpften Papiere der Welt
08.11.2020 - 20.06.2021

Ausstellung

Beschreibung

Mal dick und weich, mal stark strukturiert, dann wieder transparent, hauchzart oder seidig schön – so unterschiedlich charakterisiert die gewählte Pflanzenart und deren chemischer Aufschluss Haptik, Optik und Akustik der seltsamen Papiere, die das Papiermuseum Düren vom 6. November 2020 bis 20. Juni 2021 in einer Wechselausstellung präsentiert. Die sichtbaren Faserstrukturen und die Farbgebung der Künstlerpapiere zollen der jeweiligen Pflanze Tribut, deren Rohstoffe für den Papierherstellungsprozess genutzt wurden. Zu den Ausgangsmaterialien der „Strange Papers“ gehören unter anderem Blätter und Bast von Bananengewächsen, Moos, japanischem grünen Tee, Bengalischer Feige, Ramie, Sisal, Pfahlrohr, Seetang und der Brasilianische Pfefferbaum. Die Naturmaterialien verleihen dem Papier eine künstlerische Ausdrucksstärke, die traditionell eher Schrift und Buch zugeordnet wird. Das Schöpfen des Papiers ist in diesem Sinn als wirklich schöpferischer Prozess zu verstehen. Als Teil unserer natürlichen Lebensumwelt regen die Naturfasern gleichzeitig zum ökologischen Nachdenken an.

Kurz vor Eröffnung des ersten deutschen Papiermuseums in Düren 1990 erwarb der damalige Förderverein „Düren-Jülich-Euskirchener Papiergeschichte e.V.“ eine beeindruckende Zusammenstellung handgeschöpfter Papiere unterschiedlichster Provenienz für den Sammlungsbereich Paper Art. Dabei handelt es sich um Papiere von 50 Papierkünstlerinnen und -künstlern aus den USA, Japan, Ägypten, aus den Niederlanden, den Philippinen und vielen weiteren Ländern, die der Papiermacher und Papierhistoriker Fred Siegenthaler in einer Mustermappe zusammengetragen hat.

Fred Siegenthaler (*1935 in Obergerlafingen, CH) bereiste neben seiner Tätigkeit als ausgebildeter Papieringenieur in der chemischen Industrie zahlreiche Länder und widmete seine Aufmerksamkeit ab 1964 vor allem der Herstellung handgeschöpfter Papiere. Er gilt als der erste Europäer, der die alte Kunst der Handpapiermacherei zum modernen Kunstschaffen erhob. Die Freundschaften zu international renommierten Künstlerinnen und Künstlern, wie Meret Oppenheim, Jasper Johns oder Horst Antes inspirierten Siegen-thaler zu künstlerischen Projekten im Feld der Papierkunst. Zahlreiche seiner Papierarbeiten befinden sich in der Sammlung des Leopold-Hoesch-Museums und Papiermuseums Düren.

Als Edition mit einer Auflage von 200 Exemplaren erschien das Sammelwerk 1987 unter dem Titel „Strange papers: a collection of the world's rarest handmade papers“ mit 101 Papieren aus exotischen und seltenen Pflanzenfasern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Ausstellung „Strange Papers – Die seltensten handgeschöpften Papiere der Welt“ vermittelt den Besucherinnen und Besuchern die Besonderheiten und speziellen Eigenschaften der seltsamen und seltenen Papiere. Neben den handgeschöpften Papieren werden aber auch die pflanzlichen Rohstoffe, wie der Bast des Papiermaulbeerbaums oder die Fasern der Ramie (Chinaleinen) aus Ostasien, ausgestellt. Diese können auch an Fühlstationen ertastet werden.

Pflanzliche Rohstoffe sind nicht nur Grundlage für Künstlerpapiere. Die Nutzung natürlicher Ressourcen ist auch für die industrielle Papierherstellung ein aktuelles Thema. Derzeit findet hier auch wegen der Vorgabe der Energieneutralität ein Umdenken hin zum verstärkten Einsatz nachwachsender Materialien statt. statt. In Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen werden neue, ressourcenschonende Papiere mit faszinierenden Eigenschaften entwickelt. Papiere aus Agrarabfällen der Landwirtschaft, aus sogenannten Trestern (festen Rückständen) der Fruchtsaft- und Weinherstellung und aus Brauereiabfällen befinden sich nicht mehr in der Versuchsphase, sondern sind bereits fester Bestandteil der Papierindustrie. Der Einsatz von Grasfasern – als Zusatz zur Papierherstellung aus Altpapier – führt zu einer Qualitätssteigerung und reduziert gleichzeitig die Beimischung von Frischfasern aus Zellstoff. Alles über das Graspapier erfahren die Besucherinnen und Besucher im Ausstellungsbereich „Visionen“. Auf diese Weise spannt die Wechselausstellung einen thematischen Bogen zur Dauerausstellung des Papiermuseums Düren.

Link zur Ausstellung:

www.papiermuseum-dueren.de/

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