LVR-Industriemuseum, Papiermühle Alte Dombach

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Von der Rolle - KloPapierGeschichten
01.03.2020 - 05.09.2021

Ausstellung

Beschreibung

Begleiten Sie uns auf die Toilette! In der Sonderausstellung „Von der Rolle – KloPapierGeschichten“ erfährt man zwischen weiß gefliesten Wänden und jeder Menge Klo-Graffiti Interessantes über die Geschichte des ‚stillen Örtchens‘, den Umgang mit Hygienepapieren und auch mancherlei Unausgesprochenes über das Klo. Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem LWL-Freilichtmuseum Detmold, Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur, entstanden.

Wir wagen den Blick über den Schüsselrand. Auf modernen Designer-WCs sitzend blicken die Besucherinnen und Besucher auf die Toiletten der Welt. Privat oder öffentlich, auf dem Land oder in den Städten, in Deutschland, Europa oder an abgelegenen Orten in der Wüste, im Dschungel und im Gebirge – Toiletten sehen sehr unterschiedlich aus, und doch dienen alle demselben Zweck.

Der Gang zur Toilette ist intim und gleichzeitig alltäglich. Unser heutiger Standard eines separaten, belüfteten Raums für eine Toilette mit Wasserspülung ist noch nicht sehr alt. Viele Menschen erinnern sich noch an den Gang über den Hof, das Entleeren der Jauchegrube oder an das Zeitungspapier, das geschnitten als „Klopapier-Ersatz“ neben der Toilette lag.

Bis ins späte 19. Jahrhundert besaßen viele Menschen keine Toilette. Auf dem Land ging man in den Stall, an den Misthaufen oder ‚in die Büsche‘, um seine Notdurft zu verrichten. In den Städten, in Klöstern oder Burgen gab es oftmals Abtritte in Erkern der Außenmauern. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich Abortanlagen auch auf kleineren Bauernhöfen oder in Handwerkerhäusern. Ihre abseitige Lage führte übrigens zur Bezeichnung „Abort“. Um nachts den Weg zum Abort zu vermeiden, gehörten zur Einrichtung der Schlafkammern bereits im Mittelalter Nachttöpfe, manchmal verborgen in einem Stuhl oder einer Kommode.

Im frühen 20. Jahrhundert kannte man bereits Wasserklosetts; sie wurden unter anderem in Katalogen für Sanitärwaren angeboten. Doch häufig waren die Voraussetzungen dafür noch nicht geschaffen: Der Anschluss an fließendes Frischwasser und an die Abwasser-Kanalisation erfolgte in vielen Kleinstädten und auf den Dörfern erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Toiletten ohne Wasserspülung – im Volksmund auch „Plumpsklo“ genannt – waren also noch bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus in vielen ländlichen und kleinstädtischen Gegenden üblich. Oft modernisierte man ältere Aborte, indem man anstelle der hölzernen Kästen Klosettschüsseln mit Toilettensitz, aber ohne Spülung einbaute. Badezimmer und WC – die Kurzbezeichnung ist abgeleitet vom englischen „water-closet“ – fanden erst in den 1960er/70er Jahren flächendeckend ihren Weg auch in alle Haushalte.

Acht historische Rollen Toilettenpapier.
Seit Papier industriell und damit preiswert hergestellt wird, ist es zu einem wichtigen Helfer bei der Körperpflege und im Haushalt geworden, weil man es nach einmaligem Gebrauch wegwerfen kann. 1857 kam in den USA das erste Toilettenpapier auf den Markt. Hierzulande begann seine Produktion um 1880, von Anfang an entweder in Rollen mit Perforation zum Abreißen oder als Einzelblätter. Das Adressbuch der Papier-Industrie nennt 1929 bereits 18 Hersteller für Klosettpapier in Deutschland. Hans Klenk, Firmengründer und Namensgeber der Hakle Produkte – brachte 1928 Klopapier von der Rolle mit fester Blattzahl – „garantiert 1000 Abrisse“ – auf den Markt. 1958 stellt die Firma erstmals das weichere Tissuepapier her. Bis dahin wurde Toilettenpapier aus dem harten und rauen Krepp produziert.

Die Produktion von Toiletten- und Hygienepapier wächst weiter. 2017 verbrauchte jeder Deutsche 15 Kilogramm Toilettenpapier im Jahr. Es ist bei weitem das wichtigste Hygienepapier-Produkt; Taschentücher, Servietten, Küchentücher, Papierhandtücher und weitere kleine Helfer für den Alltag kommen hinzu.

Link zur Ausstellung:

www.industriemuseum.lvr.de

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