Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
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Ab morgen Kameraden! Armee der Einheit
06.07.2016 - 12.02.2017
Ausstellung
Beschreibung
"Sie [Angehörige oder Zivilbeschäftigte der Nationalen Volksarmee] sind ab 3. Oktober 1990, 00.00 Uhr, Soldaten bzw. Zivilangestellte der Bundeswehr ...". So lautet der Tagesbefehl des Ministers für Abrüstung und Verteidigung der DDR, Rainer Eppelmann, am 2. Oktober 1990.Die deutsche Wiedervereinigung führt 1989/90 zu einem historisch einmaligen Vorgang: Die Nationale Volksarmee (NVA) löst sich auf und wird in die Bundeswehr eingegliedert. Aus zwei bis dahin verfeindeten Armeen entsteht eine gemeinsame deutsche Streitmacht, aus ehemaligen Gegnern werden über Nacht Kameraden.
Mit rund 500 Objekten und zahlreichen Medien beleuchtet die neue Ausstellung im Haus der Geschichte vom 6. Juli 2016 bis zum 12. Februar 2017 die zentralen Aspekte der Zusammenführung von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee im Zuge der Wiedervereinigung 1989/90.
Während des Kalten Kriegs stehen sich zwei hochgerüstete deutsche Streitkräfte gegenüber: die Bundeswehr, eingebunden in das Nordatlantische Verteidigungsbündnis (NATO) und die Nationale Volksarmee der DDR als Teil des Warschauer Pakts. Der Zerfall des Ostblocks und die deutsche Einheit beenden diese jahrzehntelange Konfrontation. Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs und die beiden deutschen Staaten regeln im Zwei-plus-Vier-Vertrag die Rahmenbedingungen für die Streitkräfte des vereinten Deutschland. Der Vertrag besiegelt das Ende der NVA. Die Bundeswehr wird einzige deutsche Streitkraft, die Truppenstärke auf 370.000 Mann beschränkt, Deutschland kann NATO-Mitglied bleiben.
Das Bundeswehrkommando Ost erhält den Auftrag, Angehörige der ehemaligen NVA einzugliedern, Standorte zu schließen und Waffen zu zerstören. Insgesamt werden dauerhaft circa 11.000 Soldaten und Offiziere der NVA in die Bundeswehr übernommen.
In der "Armee der Einheit" treffen erstmals Soldaten aus Ost und West aufeinander. Sie überwinden alte Feindbilder für viele unerwartet schnell. Zugleich steht das wiedervereinte Deutschland vor neuen Herausforderungen in einem veränderten internationalen Umfeld. Einsätze außerhalb des NATO-Gebiets lösen intensive Debatten aus. Die neue Kameradschaft bewährt sich in einer grundlegend veränderten Welt auch in gefährlichen Einsätzen.