Niederrheinisches Museum Kevelaer e.V.

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Schamanen. Jäger und Heiler Sibiriens
17.04.2016 - 28.08.2016

Ausstellung

Beschreibung

Eine Ausstellung des Niederrheinischen Museums für Volkskunde und Kulturgeschichte e.V. Kevelaer in Kooperation mit dem Reiss-Engelhorn Museum Mannheim und der Stiftung Neanderthal Museum.

Schamanen – sie rufen Hilfe aus einer anderen Welt herbei, um Körper und Geist ihrer Mitmenschen zu heilen. Die Reiss-Engelhorn Museen Mannheim und das Neanderthal Museum entführen sie in der gemeinsam konzipierten Ausstellung nach Sibirien, um den Lebensweg eines Schamanen zu verfolgen. Präsentiert werden einzigartige Exponate aus der Sammlung der rem. Es handelt sich um Alltags- und Ritualgegenstände der Ethnien Korjaken, Nanai und Èukèen aus dem circumpolaren Raum. Die Sibirien-Sammlung wurde in den 1880er Jahren zusammengetragen und ist Teil der Sammlung Gabriel von Max, welche sich seit 1917 in Mannheim befindet. Viele der Ausstellungsobjekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Heilkundige, Wahrsager, Scharlatane, Ratgeber, Besessene, Geisteskranke, Verkünder, Magier und Seelenführer – das sind einige unserer Assoziationen zu Schamanen. Bei sibirischen Völkern gelten Schamanen als besondere Personen, Mittler zur Geisterwelt und Ratgeber der Menschen. Sie begeben sich mit Unterstützung tiergestaltiger Hilfsgeister in Trance auf eine Reise in andere Welten und kommunizieren dort mit den übernatürlichen Mächten, um das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und Geisterwelt wiederherzustellen. Schamanistische Elemente sind in der ganzen Welt zu finden. Bei den indigenen Völkern Sibiriens ist die religiös-magische Weltsicht des Schamanismus besonders tief verwurzelt und bis heute verbreitet. Die extreme Natur fordert die Menschen heraus. Um überleben zu können, suchen sie den Dialog mit ihr.
Die Ausstellung erzählt den Lebenslauf eines Schamanen von der Geburt bis zu seinem Wirken als Heiler. Bis zu seiner Berufung war das Alltagsleben des Schamanen in der subarktischen Umwelt von der Jagd geprägt. Wir sehen seine Wiege und Kinderkleidung. Später, als Jäger nutzte er Pfeil und Bogen, Fallen, Harpunen und mehr. Kleidung, Alltagsgegenstände, Werkzeuge und Waffen wurden aus den Materialien hergestellt, die die Tundra hergab, wie Holz, Birkenrinde und Leder. Fischhaut diente für wetterfeste Kleidung. Nach seiner Berufung übernimmt der Schamane eine große Verantwortung für die Gruppe. Er wird Heilkundiger, Wahrsager, führt Opferzeremonien durch, ist Seelenführer, Dichter und Sänger, Kenner der alten Epen und geht in Trance auf Schamanenreise. Zentrale Objekte der Ausstellung sind eindrucksvolle Schamanenaccessoires wie Hut, Amulette, Kultfiguren und Heilpflanzen. Audiotexte begleiten die Exponate.

Die Präsentation geht auch auf Spurensuche nach Schamanen in der europäischen Eiszeitkunst. Die ältesten geschnitzten Tierfiguren ähneln den schamanischen Tierfiguren aus Elfenbein sehr. Sind sie vielleicht wie auch Motive der berühmten Höhlenmalereien Belege für einen eiszeitlichen Schamanismus? Die Ausstellung zeigt abschließend, wie der Schamanismus weltweit und auch in Deutschland bis heute fortlebt.

Ein abwechslungsreiches Begleitprogramm lädt über die Ausstellung hinaus zu einer vertiefenden Beschäftigung mit diesem faszinierenden Phänomen ein.

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