Kreis Viersen, ab 29.03.2024, 30 Tage

Viersener Salon

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Albert Vigoleis Thelen. Im Rahmen des Themenjahres „unterwegs" das Museum-Netzwerks „Kulturraum Niederrhein"
01.06.2017 - 01.11.2017

Ausstellung

Beschreibung

Geboren am 28. September 1903 in Süchteln, verstorben am 9. April 1989 in Dülken. Diese Eckdaten eines langen schöpferischen Lebens könnten irreführen und vermuten lassen, Thelen sei Niederrheiner gewesen. Sprachlich war er das sicherlich, ansonsten war er Kosmopolit.

Mehr als 50 Jahre verbrachte der Dichter und Schriftsteller teils im freiwilligen, teils im erzwungenen Exil in fünf Ländern Europas.

Nach einem Studium der Germanistik, der Philosophie, der Niederlandistik und der Theater- und Zeitungswissenschaften in Köln und Münster betätigte sich der polyglotte Thelen zunächst als Übersetzer niederländischer Autoren ins Deutsche.

Die Jahre 1931 bis 1936 verbrachte er zusammen mit seiner Muse und späteren Ehefrau Beatrice Bruckner auf der Mittelmeerinsel Mallorca, wo er 1934 als bekennender Gegner der Nationalsozialisten und von den Machthabern in Deutschland inzwischen ausgebürgert, begann, unter dem Pseudonym Leopold Fabrizius Rezensionen deutscher Exilliteratur zu schreiben und zu veröffentlichen. Als 1936 der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, vertrieben die Falangisten das Paar nach Marseille. Von dort aus gelangte es zunächst in die Schweiz, kurz vor Ausbruch des 2. Weltkrieges dann nach Portugal. Von 1947 bis 1953 lebte Thelen mit seiner Frau als Publizist in Amsterdam.

Als Verfolgter durch das nationalsozialistische Regime anerkannt ließ er sich 1954 in Beatrices Heimatland Schweiz nieder.

Mit späten Ehrungen bedacht (Professorentitel durch das Land NRW, Bundesverdienstkreuz und Ehrenring der Stadt Viersen) nahm er, gesundheitlich bereits angeschlagen, 1986 eine Einladung seiner Heimatstadt zur Rückkehr nach Viersen an. In (Viersen)-Dülken starb er am 9. April 1989. Die Stadtbibliothek in Viersen trägt heute seinen Namen.

International bekannt wurde Thelen durch sein Hauptwerk, den Roman „Die Insel des zweiten Gesichts“, für den er 1954 mit dem Fontane-Preis der Stadt Berlin ausgezeichnet wurde. Mit einer unnachahmlichen sprachschöpferischen Fabulierlust verarbeitet er in ihm die Jahre, die er auf Mallorca verbracht hatte.

Dem Literaturwissenschaftler Jürgen Pütz zufolge ist Thelen bis heute „… der große Unbekannte der deutschen Literatur“, obwohl "Die Insel des zweiten Gesichts" als eines der großen literarischen Werke des 20. Jahrhunderts gilt. Siegfried Lenz urteilte schon sehr früh „Wenn ein Buch wirklich verdient, ein Ereignis genannt zu werden, dann dies“. Paul Celan nannte das Buch „ein wahres Kunstwerk“. Der niederländische Schriftsteller Maaten ´t Hart schrieb im Jahr 1999: „Seit langem glaube ich: Das größte Buch dieses Jahrhunderts ist die Insel des zweiten Gesichts von Albert Vigoleis Thelen. Eine überraschende Wahl? Vielleicht, aber es war doch eines der Lieblingsbücher Thomas Manns. Er nannte es eines der drei größten Bücher dieses Jahrhunderts.“

Die in Viersen geplante Ausstellung zeigt Originaldokumente zu Thelens Werk (Fotografien, Manuskripte, Buchausgaben, Korrespondenz und Auszeichnungen) aus allen Stationen des ein Leben lang Reisenden A. V. Thelen.

Link zur Ausstellung:

www.viersener-salon.de

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