Leopold-Hoesch-Museum

Besucheranschrift

Hoeschplatz 1
52349 Düren

Postanschrift

Hoeschplatz 1
52349 Düren

Tel.:

(02421) 252561

Fax:

(02421) 252560
  • Museum bietet: Abends geöffnet
  • Museum bietet: Regelmäßige Führungen
  • Museum bietet: Museumsshop
  • Museum bietet: Gastronomie
  • Museum bietet: Parkplatz vorhanden
  • Museum bietet: Busparkplatz vorhanden
  • Museum bietet: Voll Rollstuhlzugänglich

Materie Malerei
06.03.2016 - 29.05.2016

Ausstellung

Beschreibung

Heinrich Wolff. Rheinischer Expressionismus und Moderne
Paul Czerlitzki. Anna's
Hans-Jörg Mayer. Jiz Lee & Me
Michail Pirgelis & David Ostrowski. To Lose
Günther Förg. Werke aus der Sammlung Dahlmann

Der Ausstellungszyklus "Materie Malerei" präsentiert folglich Arbeiten, die in künstlerischen Strategien referentiell Abstraktion und Figuration reflektieren. Zeitgenössische Positionen sind z. B. in der dialogischen Präsentation von den in Köln lebenden und arbeitenden Künstlern David Ostrowski und Michail Pirgelis zu sehen.

1. Heinrich Wolff. Rheinischer Expressionismus und Moderne
Die Sammlung der Moderne im Leopold-Hoesch-Museum wird erstmalig in einen Dialog mit Werken des Künstlers Heinrich Wolff (1898–1976) aus Inden gesetzt. Heinrich Wolff lebte und arbeite bis in die sechziger Jahre in seiner Geburtsstadt Inden, in der er nicht nur als Künstler, sondern auch als Politiker bekannt war. Nach seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Aachen wechselte er an die Kunstakademie Düsseldorf und wurde dort Schüler von Heinrich Nauen (1880–1940), der ihn stark beeinflusste und mit dem ihn, noch nach seiner Ausbildung, eine enge Freundschaft verband. Heinrich Nauen gehörte neben August Macke, Walter Ophey, Paul Adolph Seehaus, Heinrich Campendonk zu den bekanntesten Vertretern des Rheinischen Expressionismus. Dabei ist mit diesem Begriff kein künstlerisches Konzept im engeren Sinne gemeint, das die Gruppe verbunden hätte. Vielmehr beschreibt der Ausdruck gemeinsame künstlerische Tendenzen der Gruppe. Das „Durchfreuen der Natur“ hatte August Macke einmal als Maxime seiner Bildwahrnehmung festgehalten. Dies trifft insofern auch auf Heinrich Wolff zu, der in seinen Aquarellen nicht nur Blumen- und Früchtestilleben erfasste, sondern sich immer wieder Motiven aus der freien Natur insbesondere aus seiner Heimat zuwandte. Seine Bilder wirken naturalistisch, realistisch aber immer auch expressiv. Die Werke stammen aus der Privatsammlung Anne-Margret Krings; die Ausstellung wird kuratiert von Dr. Tina Roßbroich.

2. Paul Czerlitzki. Anna’s
Im Rahmen von „Materie Malerei“ realisiert der Maler Paul Czerlitzki (*1986) in den Räumlichkeiten des Leopold-Hoesch-Museums eine seiner charakteristischen Wandarbeiten, die die Form von einem strukturierten Fries annehmen. Diese entstehen durch das Auftragen von Acrylfarbe auf Leinwandgewebe, das anschließend entfernt wird. So entsteht ein ins Negativ verkehrter Abdruck einer Leinwandstruktur – eine körnige, gewebte Oberfläche, die gleichzeitig auf das Resultat und die Abwesenheit des Materials hinweist. Trotz identischer Vorgehensweise bei der Produktion aller seiner Wandarbeiten, ergibt sich nie dasselbe Bild. Das besondere Verfahren beruht auf einer Art des Malens im “blinden” Zustand: die Haptik und Durchlässigkeit des Gewebes werden infolgedessen Bestandteil des Arbeitswegs. Dabei reflektieren Czerlitzkis Arbeiten über das Medium Malerei und werfen so Fragen nach Intention, Struktur, Farbe und Fläche auf. Paul Czerlitzki wurde 1986 in Danzig geboren und lebt und arbeitet in Düsseldorf, wo er 2014 an der Staatlichen Kunstakademie seinen Abschluss als Meisterschüler von Katharina Grosse machte.

3. Hans-Jörg Mayer. Jiz Lee & Me Seine Laufbahn beginnt Hans-Jörg Mayer (*1955) in den 1980er nach seinen Studium an der Münchener Akademie der Bildenden Künste mit der Ablehnung alles Expressiven, als quasi paradoxe Intervention in den von den Neuen Wilden geprägten Geschmack der Zeit. Charakteristisch sind gegenständliche Bilder zwischen Realismus und Popart sowie Schriftbilder in der Ästhetik von Werbung und Plattencovern. Etwas später, im Kontext der künstlerischen Bewegung der 1990er Jahre in Köln, gilt er als Vertreter der sogenannten Post-Warhol-Ära. Doch Mayer bleibt für die Kanons schwer zu fassen. Er zitiert unvermittelt Motive aus Medien und Popkultur, nicht um mit Referenzen zu taktieren, sondern, in einer eigenen Gegenbewegung, als Spiel um Stil. Die Schriftbilder entwickeln sich im Laufe der Zeit zu immer fragilerer graffitiartiger Kritzelei auf knallig weißer Leinwand, hastig gemalt mit auffälligen drippings. Auch in den gegenständlichen Bildern verschwinden die Hintergründe zugunsten unbestimmter, weißer Leere. Alle Stile und kein Stil fallen in Eins und bilden eine Haltung gegen und für die Kunst zugleich. Hans-Jörg Mayer wurde 1955 in Singen geboren und lebt heute in Berlin.

4. Michail Pirgelis & David Ostrowski. To Lose
Die Ausstellung von Michail Pirgelis (*1976) und David Ostrowski (*1981) basiert auf einer spezifischen Konzeption beider Künstler, die den Titel „To Lose“ trägt. Die raumgreifende Installation von Ostrowskis Leinwandarbeiten und Pirgelis Skulpturen setzen für den Besucher virtuelle Zäsuren. Ostrowskis aus Acryl und Lack gefertigte Bilder sind von großen weißen Flächen dominiert. Farbe wird dabei sparsam verwendet und wenn, dann durch Gesten, die möglichst nebensächlich erscheinen sollen. Oft arbeitet der Künstler mit fragmentarischen Fundstücken aus seinem Atelier. Gerade der Mangel an Optionen wird als kreative Chance gesehen. David Ostrowski wurde in Köln geboren und studierte 2004–2009 bei Albert Oehlen an der Kunstakademie Düsseldorf. Michail Pirgelis experimentiert in seinen Arbeiten mit Teilen von außer Betrieb genommenen Flugzeugen und deren skulpturalen Möglichkeiten. Ähnlich wie Ostrowski verwendet Pirgelis gefundene Materialien, die in ihrem neuen Kontext zu einer besonderen Art der Reflexion einladen. Der in Essen geborene und in Griechenland aufgewachsene Künstler studierte 2004–2009 bei Rosemarie Trockel an der Kunstakademie Düsseldorf.

5. Günther Förg. Werke aus der Sammlung Dahlmann
Das Oeuvre von Günther Förg (1952–2013) ist durch eine Revision der Abstraktion gekennzeichnet und weniger steht das einzelne Werk sondern vielmehr Werkgruppen im Mittelpunkt. Die gezeigten Bilder aus der Sammlung Dahlmann, Hamburg, stammen aus einer Schaffensphase, die durch Flächen, Streifen und Linien gekenn-zeichnet sind im Gegensatz zu späterer Arbeiten mit Gitterstrukturen und Farbsetzungen. Neben den signifikanten Bleibildern, die auch hier vertreten sind, ist es besonders die Arbeit „Rivoli IV“, die Teil einer wegweisenden Serie ist. Für eine Ausstellung im Castello di Rivoli in Turin produzierte Günther Förg 1990 rund 25 Arbeiten. Günther Förg studierte seit 1973 bei Karl Fred Dahmen an der Münchener Akademie der Bildenden Künste, wo er ab 1999 eine Professur innehatte. 1992 war Förg auf der documenta IX vertreten und 1996 erhielt der Künstler den Wolfgang-Hahn-Preis. Die gezeigten Werke stammen aus der Privatsammlung des Hamburger Mediziners Prof. Dr. Nicolaus Dahlmann, der auch durch den von ihm gestifteten Dahlmann-Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird, eine enge Bindung zum Leopold-Hoesch-Museum hat.

Link zur Ausstellung:

www.museum-dueren.de

Download Kalenderdaten:

Kalender