Stiftung Keramion - Zentrum für moderne + historische Keramik
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Robert Sturm
22.05.2016 - 28.08.2016
Ausstellung
Beschreibung
Robert Sturm (1935 – 1994), einer der bedeutendsten keramisch arbeitenden Bildhauer, wird in einer Einzelausstellung im Frechener KERAMION posthum geehrt. Ganz aktuell mutet das Fragmentarische in seinem Werk an, erinnert es doch an Gebrochenheit, Verletzlichkeit und Zerstörung der Natur und des Menschen.Das KERAMION verfügt in seinem Bestand über ein sehr beeindruckendes Konvolut von Werken des außergewöhnlichen Künstlers. Bereits in den späten 1960er Jahren hat der Gründer des KERAMION, der Frechener Steinzeugproduzent Dr. Gottfried Cremer, begonnen, keramische Stücke von Sturm anzukaufen.
Handelte es sich bei den frühen Werken vor allem um kantige Vasen mit kleinen Ausstülpungen oder Löchern als Öffnungen, so lockert die Gestaltung allmählich auf. Ab den 1970er werden die Formgefüge vielschichtiger, das Raumgreifende gewinnt an Bedeutung. Gegenüber seinen früheren Arbeiten weisen die Stücke der 1990er Jahre eine stärkere Durchlässigkeit und eine hellere Farbigkeit auf. Sie wirken in ihren schlanken Formen nahezu entkörperlicht, fast skelettartig in ihrer Erscheinung. Ausschließlich Torsi und Helme, die ein zentrales Thema seines Werkes in den 1980er Jahren sind, bleiben in ihrer Gestaltung kompakt. Anhand von etwa 70 Arbeiten wird in der Ausstellung diese künstlerische Entwicklung der verschiedenen Werkphasen von den 1960er bis in die 1990er Jahre nachvollzogen.
Deutlich erkennbar ist die persönliche Handschrift des unkonventionell keramisch arbeitenden Künstlers. Als Schüler von Walter Popp hat er seinen eigenen Weg der plastischen Auseinandersetzung entwickelt. Allerdings zeigt die Gegenüberstellung mit Objekten einiger Zeitgenossen wie Dieter Crumbiegel oder Bruno und Ingeborg Asshoff aber auch das Zeittypische der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.